Verband

Der Rugby-Verband Baden-Württemberg e.V. (RBW) ging 1973 durch Umbenennung aus dem am 11. November 1952 gegründeten Badischen Rugby-Verband (BRV) hervor, der wiederum auf dem Süddeutschen Rugby-Verband von 1900 folgte. Der RBW hat 3115 Mitglieder in 23 Vereinen, von denen zwölf in Nordbaden, zwei in Südbaden und neun in Württemberg beheimatet sind. Der Sitz des RBW ist Heidelberg mit dem Landesleistungszentrum Rugby und dem Bundesstützpunkt für das Siebenerrugby am Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar sowie dem städtischen Rugbystadion „Fritz-Grunebaum-Sportpark“ in Kirchheim für 5000 Zuschauer und mit zwei Tribünen und 1000 überdachten Sitzplätzen, das 1996 eingeweiht wurde. Der RBW stellt mehr als 60 Prozent der deutschen Nationalspielerinnen und Nationalspieler.

Gründungsvorsitzender des BRV war Willi Offenbach (Heidelberger Ballspielclub, 1952 – 1962), dem Franz Hack (Sportclub Neuenheim, 1962 – 1970) und Karl Lachat (Heidelberger Ruderklub, 1970 – 1973) im BRV sowie Hans Baumgärtner (Sportclub Neuenheim, 1972 – 1975), Rolf Bauer (Heidelberger Turnverein, 1975 – 1977), Heinz Reutlinger (TSV Handschuhsheim, 1977 – 1980), Gerd Götz (Sportclub Neuenheim, 1980 – 1986) und Claus-Peter Bach (Sportclub Neuenheim, 1986 – heute) im RBW folgten. Der Verbandsvorstand mit den stellvertretenden Vorsitzenden Alexander Pipa (TSV Handschuhsheim/Nordbaden), Roland Geuss (Freiburger RC/Südbaden) und Karl-Heinz Bahr (RC Rottweil/Württemberg) sowie 15 Fachbereichsleiterinnen und -leitern arbeitet ehrenamtlich harmonisch zusammen. Ziele des RBW sind der Leistungssport, die Ausbildung von Spitzenathletinnen und -athleten, Match Officials, Trainerinnen und Trainern sowie Schülermentoren und die Ausbreitung des Rugbyspiels über die Schulen und Hochschulen. In Heidelberg und Karlsruhe ist das Wahlfach Rugby Teil der Sportlehrenden-Ausbildung.

Das aus der mittelenglischen Stadt Rugby stammende Spiel wurde bereits um 1850 von englischen Schülern auf dem Cannstatter Wasen und den Heidelberger Neckarwiesen gespielt. 1872 gründete Professor Edward Hill Ullrich, Lehrer am Neuenheim College des Pädagogen Dr. Holzberg, den Heidelberger Ruderklub, der Rudern im Frühling und Sommer und Rugby im Herbst und Winter betrieb. Der HRK ist der älteste deutsche Rugbyverein, der 14-mal die deutsche Meisterschaft der Männer und neunmal den Frauen-Titel gewonnen hat. Der 1902 gegründete Sportclub Neuenheim ist neunmal deutscher Männer-Meister und holte den Frauen-Titel 14-mal. Eine Spezialität der 1919 gegründeten Rugby-Abteilung der Rudergesellschaft Heidelberg ist das olympische Siebenerrugby, in dem zwölf deutsche Meistertitel errungen wurden. Die RBW-Auswahlen (U14, U16, U18 m, U15 und U18 w, Männer, Frauen und Oldies Ü35) messen sich häufig mit Vereins- und Auswahlteams aus den großen Rugbyländern der nördlichen und südlichen Hemisphäre: 2019 reiste die U16 des RBW zur Rugby-WM nach Japan, erlebte in Kumamoto das WM-Spiel zwischen Frankreich und Tonga und gewann ihre beiden Spiele gegen die Stadt Kumamoto und die Insel Kyushu. Der RBW ist seit 28 Jahren im Juni Veranstalter des Siebenerrugby-Turniers für U16-Jungen und U18-Juniorinnen, der Heidelberg Sevens.